Der dritte Advent ist hier in Roisdorf seit mehr als einem Jahrzehnt traditionell der Termin für die jeweilige Ausstellung Roisdorfer Hauskrippen.
Am 11. und 12. Dezember 2004 präsentierten die Heimatfreunde Roisdorf eV wieder einmal ein breites Spektrum an Krippendarstellungen. Mit diesen Bildern möchten wir Ihnen zum Ersten einen Rückblick auf diese Ausstellung ermöglichen und zum Zweiten auch ein wenig dazu ermuntern, dass Sie das reiche Krippenbrauchtum hier im Vorgebirge weiter pflegen.
Wir laden Sie mit dieser Seite ein, die ausgestellten Krippen nochmals in Ruhe zu betrachten. Denn eine Krippendarstellung ist nicht dazu gedacht, ihr nur kurz   - quasi im Vorübergehen -   einen Blick zuzuwerfen, sondern sie möchte genau angesehen werden. Erst dann erschließt sich dem Betrachter oftmals die detailreiche Darstellung, werden Einzelheiten sichtbar, die der achtlos Vorübergehende nicht wahrnimmt.
Die folgenden drei Aufnahmen zeigen solche Details, die die Krippenbauer in liebevoller Kleinarbeit geschaffen haben. Der Phantasie der Gestalter sind hierbei scheinbar keine Grenzen gesetzt: Ob es sich um landwirtschaftliche Gerätschaften auf einem Bauernhof, die Inneneinrichtung mit Feuerstelle und gedecktem Tisch oder einem festlich geschmückten Tannenbaum im Wohnzimmer handelt, all dies wird dem flüchtigen Betrachter verborgen bleiben.
"Und gerade diejenigen Krippen (...) offenbaren in ihrer Verspieltheit eine große, einfache Freude an der Verschönerung von etwas, das man sehr liebt. Man darf über bestimmte Dinge an Krippen schmunzeln und lächeln. (...) Aber insgesamt sollten Krippendarstellungen auch eine gewisse Ehrfurcht im Betrachter wecken."
(Klaus-Peter Vosen in "Krippen", J. P. Bachem Verlag)
(Bilder oben): Zunächst galt es jedoch, Aufbauarbeit zu leisten, um den sachlich-nüchtern wirkenden Räumen im Roisdorfer Pfarrheim Sankt Clara eine vorweihnachtliche Atmosphäre zu geben.
Zahlreiche Gäste, die die "Ausstellung Roisdorfer Hauskrippen" der Heimatfreunde während dieses Wochenendes besuchten, bewiesen die immer noch ungebrochene Anziehungskraft, die die Tradition der Krippendarstellung auf große und kleine Besucher ausübt. Der besondere Reiz dieser Ausstellung ist immer wieder, dass das gleiche Thema, nämlich die Menschwerdung Gottes durch Jesus Christus, in so vielen Variationen gezeigt werden kann.

(
Foto unten links) Unter den zahlreichen interessierten Gästen natürlich auch Pfarrer Wolfgang Hages.
Ein in unserer Gegend recht selten anzutreffendes Exemplar ist die oben links im Bild zu sehende "Kastenkrippe", bei der wie in einer Vitrine auf zwei Ebenen die Geschehnisse der Heiligen Nacht aufgebaut sind. Oben rechts im direkten Gegensatz dazu eine großflächig gestaltete Landschaftskrippe, wie auch in der Reihe darunter. Links wieder eine andere Art von Krippendarstellung, die nur wenig mehr Platz wie eine Handfläche in Anspruch nimmt und völlig auf den Stall verzichtet.
Die Vielfalt zeigt sich auch in den Figuren selbst:
Ob (
wie im Bild oben links) mit echten Kleidern angezogen, Holzfiguren in naturbelassen oder farbig gefasst, ob aus Papier (Bild oben rechts) oder Porzellan (wie links zu sehen), oder noch anderen Materialien.
Ebenso verhält es sich mit der Anzahl der Figuren:
==>  Manchem reicht bereits die Heilige Familie mit Jesus, Maria und Josef.
==>  Andere bevorzugen eine detailreiche Ausstattung mit zahlreichen weiteren Personen und Tieren, die die Krippe bevölkern: Verkündigungsengel, Hirten am Lagerfeuer oder bereits auf dem Weg zum Stall, die drei Weisen aus dem Morgenland, eventuell noch mit ihrem Gefolge ...
Scheinbar unendlich sind die Möglichkeiten, die sich dem Krippenbauer bieten. Für was er sich entscheidet, bleibt letztendlich eine Frage des persönliches Geschmacks.
Copyright, Bild- und Textnachweis:
WSz für Kolpingsfamilie Roisdorf